Donnerstag, 3. Dezember 2009

Deutschland!

Für diejenigen die es noch nicht mitbekommen haben, bin wieder in Deutschland!
Wie es dazu kam, erläuterte ich im letzten Posting. Wie ich mittlerweile vernehmen musste, für den einen oder anderen nicht ganz verständlich. Mehr gibts dazu von meiner Seite nicht zu sagen!

Habe versucht immer ausführlich und authentisch meine Geschichte zu erzählen, mit persönlichen Beweggründen und Einsichten. Das führte anscheinend bei ein paar Leuten zu Widersprüchen.

Auf jeden Fall wird es vorerst keine weiteren Einträge geben. Wenn die Zeit reif ist schreibe ich wieder, dann in einem anderen Stil und mit mehr Klartext.
Ziehe mich zuerst mal zurück, und nehme mir die Zeit. Bin deshalb auch nicht zu erreichen. Dieser Blog ist mein Medium nach "Draußen".
Dafür bitte ich um Verständnis bei denen die gerne meine Reise verfolgt haben und verstanden um was es mir ging!

Sonntag, 22. November 2009

Auf zu neuen Ufern.....











Hier ist der neue Eintrag! Wie so oft ist wieder einiges passiert in den letzten Tagen.
Wahrscheinlich zur Überraschung von einigen Leuten, bin ich von Livorno nicht Richtung Süden weiter, sondern Richtung Norden an der Küste. Mein Ziel sollte Genua werden, aber soweit kam ich nicht! Ja wie gesagt ich hatte mir einige Gedanken gemacht auf Sardinien. Ich wollte mir alle Möglichkeiten offen halten, also auch eine evtl. Rückkehr von Genua aus.
Das hatte auf der eine Seite mit der finanz. Situation wegen den teueren Übernachtungen zu tun, wie beschrieben. Danke für die Tipps von einigen, bezüglich Couchsurfing, dort bin ich ja angemeldet. Hatte auf Sardinien auch mal versucht, kurzfristig eine Couch klar zu machen. Problem war hätte schon mal nächsten Tag sein müssen, und das ist halt doch zu kurzfristig. Man muss dabei schon ein paar Tage Planungs und Kommunikationsvorlauf einplanen.
Ok genug der Vorrede, kommen wir zu den Geschehnissen!


Ich checkte aus meinem Bed+Breakfast aus und quälte mich rund 90 min durch die Stadt von Livorno bis ich endlich eine Strasse raus aus der Stadt gefunden hatte. War ganz nicht so einfach, Richtung Pisa und Florenz gab es nur ausgebaute 2-spurige strassen, auf denen darf man nicht mit dem Fahrrad fahren.

Meine Weg sollte Richtung Viareggio immer auf der Küstenstrasse am Meer entlang führen Ich kam auf der schnurrgeraden Strassen durch Tirrenia und erreichte schließlich Marina de Pisa. Alles sehr touristisch, links am Meer gelegen säumte sich ein Hotel und Restaurant nach dem anderen. In Tirrenia fand ich sogar einen offenen Campingplatz, aber so früh wollte ich noch nicht halten.
Marina de Pisa gefiel mir sehr gut, mittlerweile war es schon später Nachmittag und ich beschloss, falls es hier einen Campingplatz geben sollte, schlage ich hier mein Lager auf. An der Rezeption einer Alberge fragte ich den netten Italiener nach geöffneten Plätzen. Dieser gab mir in Englisch zu verstehen das ich weiter Richtung Viareggion müßte, dort gibt es jede Menge Camping und vielleicht hätte ich Glück. Er drückte mir noch eine Karte in den Hand und wenig später befand ich mich wieder auf der Landstrasse. Ich wollte jetzt zügig vorankommen und trat kräftig in die Pedale. Ich kam gut voran und befand mich ca. 5 km vor Pisa. Die Strasse verlief an einem Fluss, flankiert von riesigen Bäumen an den Seiten. Plötzlich kam eine Absperrung mit einem Durchfahrt Verboten Schild. Dahinter war zunächst nicht zu erblicken worauf sich die Absperrung bezog. Ich zögerte nicht lange und umfuhr die Absperrung, umdrehen könnte ich ja immer nocht, jetzt wollte ich zuerst mal an meinem Ziel ankommen, es wurde ja auch immer später.

Nach ca. 2 km erkannte ich den Grund für die Absperrung. Auf der Strasse stand ein riesiger Autokran, es wurden Baumfällarbeiten durchgeführt. Einige Meter entfernt stieg ich zuerst mal ab und schaute mir die Lage an. Schnell bemerkte ich das die Arbeiter schon am aufräumen waren und begannen die Strasse von den Ästen und Stämmen zu befreien. Also dachte ich mir, warte einfach mal ab. Und tatsächlich das warten lohnte sich. Nach ein paar Minuten bemerkten mich die Arbeiter. Vielleicht aus Mitleid wegen meinem schwer beladenen Rad und einfach nur aus Höflichkeit, auf jeden Fall begannen Sie eine kleine Schneise frei zu machen, und zeigten mir durch Handzeichen das ich dort hindurch könnte. Nach ein paar Minuten war es dann soweit, ich schob mein Rad langsam über die kleinen Äste und bedankte mich herzlich bei den Jungs.
Super, das Hindernis überwunden, jetzt heisst es wieder volle Kraft voraus!
Ich stieg also auf mein Fahrrad fuhr langsam los. Auf einmal hörte ich ein schleifendes Geräusch. Ich schaute aufs Vorderrad und bemerkte das der Ständer an der Felge scheuerte. Ist mir in den letzten Tage öfters passiert, kein grosser Akt, habe ihn immer mit dem Fuss ein wenig runtergedrückt, und somit war das Schleifen behoben. Also machte ich es diesmal genauso, ich streckte meinen Fuss aus drückte am Ständer, und dann, auf einmal machte es einen lauten Schlag, das Vorderrad blockierte und ich konnte nicht weiter!! Mist was ist denn jetzt passiert. Gott sei dank war ich nur ganz langsam am Anfahren, sonst hätte es mich noch kopf über ablegen können.
Ich stieg vom Rad und schaute mir die Sache an! Der Vorderradständer hing in den Speichen, es hatte ihn von der Aufhängung abgerissen. Als erstes bemerkte ich das eine Speiche gebrochen war, ok habe 2 als ersatz dabei. Dann sah ich mir die Aufhängung an der Federgabel an und bekam einen Schreck. Der Ständer blieb heil da aus Stahl, aber die Aufhängung ist am Schnellspanner nach hinten ausgebrochen, das abgebrochene Stück fand ich auf der Strasse. Sofort wurde mir klar, das bedeutet das Ende der Tour!! Schweissen unmöglich und eine neue Suntour Federgabel in Italien zu bekommen, nee, ich hatte ja damals in Spanien schon keinen Hinterradständer von Fischer bekommen, abgesehen davon was das teil und der Einbau kostet.
Aber jetzt musste ich zuerst mal sehen wo ich die Nacht verbringe??!

Und damit begann der überraschendsten freundlichste und vertrauensvollste Teil meiner bisherigen Tour! Ich stand so auf der Strasse und überlegte wie es weitergeht. Aber ganz ehrlich ich war jetzt nicht panisch oder voller Angst. Nein im Gegenteil, irgendwie hatte ich sogar Vertrauen, ich vertraute darauf das die Lösung zu mir kommt! Und Sie kam. In Form von Alberto eines älteren Italieners. Dieser kam auf einmal von der anderen Strasseseite zu mir und fing auf italienisch an mit mir zu reden. " Problema, kaputti" sagte ich so. "No italanio, tedesco". Ich verstand nicht viel, er sagte irgendwas von Pisa "cinque kilometers" . Klar, da gibt es Geschäfte, aber heute nicht mehr für mich. Ich fragte ihn " Casa" (Haus). Si. Er zeigte auf ein Haus gegenüber. Da fackelte ich nicht lange. Mit Händen und Füssen fragte ich ihn ob ich auf seinem Grundstück heute nacht zelten könnte? Er ging auf sein Haus zu und deutete mir mit den Händen das ich ihm folgen soll. Das verstand ich als ja und war zuerst mal erleichtert.
Um die Sache kurz zu machen: Ich lernte an diesem Abend die unglaubliche Hilfs - und Gastfreundschaft der Italiener kennen. Nicht nur das ich mein Zelt auf der Wiese aufschlagen konnte, nein ich konnte in dem Haus duschen und wurde sogar mit zu dem Abendessen eingeladen. Um 20 Uhr saß die ganze Familie, Alberto seine Frau Gracia, die beiden Söhne Andrea und Luca, und meine wenigkeit am gedeckten Tisch. Ach ja Omi war auch dabei, die saß hinter uns auf einer Couch in der Küche. Mit Makkaroni, Pommes, gebratenem Hähnchenfleisch und selbstmachten Pizzabrot wurde mein Hunger gestillt.


Keiner konnte Englisch, die Söhne ein paar Wörter, ähnlich meinem italienisch, aber trotzdem konnte man sich verständigen, mit viel Mühe, gestik, Händen, oder einfach nur Lächeln. Sofort war da eine Verbindung, eine Herzlichkeit, ich fühlte mich in diesem Kreise als würde ich zur Familie gehören.
Und damit nicht genug, da ich Alberto klar machte das ich nur noch schieben könne und ob es eine Möglichkeit gibt irgendwie nach Pisa zu kommen, da redete er mit seinem Sohn Andrea, dieser ist Maurer und fährt einen kleinen Pickup. Und siehe da, beim Abendessen verständigte er mir, morgen früh um 7 Uhr solle ich abfahrbereit im Hof stehen, Andrea komme dann mit seinem Piaggio, lädt mein Fahrrad auf die Ladefläche und fährt mich zum Bahnhof nach Pisa!!
Ich war einfach nur noch gerührt, dankbar und staunte mit einem innerem Lächeln über die "Zufälle" im Leben!
Nach dem Abendessen verabschiedete und bedankte ich mich herzlich bei Alberto und Gracia für all die Hilfsbereitschaft, sagte ihnen noch das ich in Deutschland von dieser Herzlichkeit berichten werde, und begab mich in mein kaltes Zelt zu einer kurzen Nacht.

Nun der Rest ist schnell erzählt, Andrea kam und setzte mich vor den Bahnhof ab. Anstands und Dankeshalber wollte ich Ihm ein paar Euro geben, aber ich dachte es mir schon, er lehnte ab und sagte noch mit einem Lächeln: "You are our friend"!


Am Bahnhof kaufte ich mir eine Ticket für den Zug. Ich musste 3x mal auf ital. Provinzbahnhöfen mit all dem Gerödel umsteigen, um dann schliesslich nachmittags um 17 uhr in Mailand anzukommen. Dort nahm ich wieder den Nachtzug nach Frankfurt, sodass ich am 18.11.09 um 5.45 uhr wieder deutschen Boden betrat. Von da aus mit dem Regio nach Giessen und so landete ich wieder im "Basislager"! Somit hat sich der Kreis geschlossen.

Ja meine lieben Freunde, so spielt das Leben. So wurde aus meiner Europareise eine Italienreise. Ich kann aber eines sagen, in diesen knapp 3 Wochen habe ich viel gelernt, was körperliche Belastbarkeit, Stille, Einsamkeit und Gastfreundschaft angeht. Aber vor allen Dingen Vertrauen, vertrauen zu mir selber, vertrauen zu anderen Leuten und das wichtigste vertrauen darauf das es immer einen Weg eine Lösung gibt und letztendlich alles irgendwie zusammenhängt und eine Bedeutung hat!
Von daher sitze ich jetzt hier mit einer gewissen Gelassenheit und bin gespannt auf das was noch alles kommt. Weil eins ist klar, dies war ein erster Abschnitt, aber die Reise ist noch lange nicht vorbei, Sie beginnt jetzt erst richtig!
Nur bin ich jetzt noch offener, freier vom Denken als vorher, es gibt viele Träume, Gedanken, Reiserouten. Und Europa ist nicht mehr die Grenze! Deshalb war meine erste Handlung in der "Heimat" einen Reisepass zu beantragen!


Euer
O.L.

P.S. nach dem langen Text, gibt es die ersten Fotos von der Tour online...

Montag, 16. November 2009

Ciao Sardegna!

So liebe Freunde hat einige Zeit gedauert, hier nun der neue Eintrag. Ist einiges passiert die letzten Tage. Kurze Anmerkung vorab, sitze wieder in so einem Phone-Center, mir faellt auf das diese komischerweise immer von Indern betrieben werden!Die It-Spezalisten der Zukunft:-)

Nun ich befinde mich seit gestern wieder auf dem italienischen Festland, in Livorno. Habe lange mit mir gerungen ob ich weiter an der Ostkueste in Sardinien weiterfahren soll, ausser den guten Wetteraussichten hat aber einiges dagegen gesprochen. Aber der Reihe nach.
Am Freitag (der 13.!) habe ich meine schoene Casa verlassen und bin bei strahlendem Sonnenschein aufgebrochen. Von Valledoria wollte ich hoch bis an die Spitze von Sardinenen, nach Santa Teresa de Gallura. Die Strasse fuehrte wunderschoen an der Kueste entlang, natuerlich wie ihr euch denken koennt mit entsprechenden Anstiegen. Der Norden ist ja an sich sehr bergig. Ab Abend hatte ich es dann geschafft, rund 80 km und 500 Hoehenmeter in den Beinen. In Santa Teresa nahm ich mir dann ein Hotel. Nun und genau da liegt der Knackpunkt! Ausser den teueren Hotels fehlten mir einfach die Uebernachtungsmoeglichkeiten auf Sardinien. Das mit dem Campen war auch nicht so einfach wie ich mir das vorstellte. Die Campingplaetze sind erwartungsgemaess fasst alles geschlossen. Ausser den am ersten Tag habe ich sonst keinen einzigen mehr gefunden der geoeffnet hatte. Und wild campen! Ja dachte das sei auf dieser schoenen insel no problema. Aber pustekuchen. Erstens ist es verboten, auf der Strasse stehen alle paar Meter entsprechende Schilder. Ok, ein bisschen Abenteuer ist ja immer reizvoll, also einfach mal ausprobieren und nicht erwischen lassen?!
Meine netten deutschsprachigen Gastgeber hatten mir schon davon abgeraten, Zitat: " Die Sardenen wollen nicht das nicht". Klar einmal wegen dem Muell, der aber nebenbei trotzdem ueberall im Strassengraben liegt. Nun um dies zu verhindern habe ich den Eindruck sind die Sardenen sehr gewissenhaft. Egal auf welcher Strasse ich fuhr ob stark befahrene Bundesstrasse oder ruhige Nebenstrasse in den Bergen, ueberall waren links und rechts Zàune, Holzverschlaege oder Steinmauern. Und dahinter lagen die gruenen Wiesen und Feldern wo man evtl. haette wild campen koennen. Der eine oder andere mag vielleicht denken, egal, wenn dich keiner sieht einfach druebe und sichtgeschùtzt das Lager aufschlagen, aber mir war das zu riskant, so viel Abenteur brauche ich doch nicht. Wer weiss wie dann am naechsten Morgen oder in der Nacht ein Sardischer Bauer reagiert wenn er auf seinen Feldern einen Touristico findet. Vielleicht ist es im Landesinneren anders, habe gehoert von meinen Gastgebern dort soll es Stellen geben wo 100-200km keine Menschenseele lebt, aber da wollte ich nie hin, ausserdem meinte Sie noch die sind Touristen nicht gewoehnt, halt so richtige Ur-sarden. An der Kueste ist halt alles erschlossen und abgesperrt. Es gab 1-2 ruhige, abgelegen Strandbuchten wo ich fast schon mein Zelt aufgeschlagen haette, aber dann doch zu viel Bedenken hatte "erwischt" zu werden.
Was ist die Konsequenz aus dieser feststellung? Waere ich weiter an der Kueste gefahren, haette ich auf Staedte und Gemeinden mit Hotels zusteuern muessen. Und das waere auf Dauer einfach zu teuer geworden, bis nach Cagliari im Sueden sind es immerhin rund 350km!
Ach ja hinzu kam, das sogar in groessern Touristenstaedte nicht alle Hotels geoeffnet hatten. In Santa Teresa z.B. stand ich vor 2 geschlossenen, in der Innenstadt hatte ich dann Glueck, guter Preis und der Chefe sprach noch deutsch. Er meinte sogar zu mir, er sei der einzige der im Winter geoeffnet habe. Ob das stimmt oder nur eigen Werbung war, weiss ich nicht, kann mir aber vorstellen das es so ist.
Saison ist halt vorbei, und die Kuesten leben von den Touristen im Sommer.

Also musste ich schweren Herzens eine Entscheidung treffen. Auf zum naechsten Faehrhafen. Ich fand heraus das von Golfo Aranci Faehren nach Livorno gehen. Am Samstag bin ich dann von Santa T. nach Golfe A. aufgebrochen. Wieder eine Moerderetappe, staendiges auf und Ab. Es war schon dunkel, gegen 18 uhr kam ich in Golfo an. Die Faehre legte um 20 uhr ab. Am naechsten Morgen um 7 war ich in Livorno. Die Ueberfahrt verlief diesmal "magenfreundlicher" als bei der ersten, nur schlafen war wieder nicht wirklich drin. Hatte wieder Deckpassage gebucht, und die besten schlafplaetze auf den geplosterten Sitzen verpasst. Kurze und kalte Nacht mit fast gar keinem schlaf.
In Livorno pruellte mein Koerper regelrecht nach einem Ruhetag, also musste ich mich wieder wo einquartieren. Fand etwas ausserhalb ein Bed+Breakfast, ein paar euro guenstiger als die Hotels.

Momentan bin ich noch in Livorno, in dem besagten "indischen Phone-Center". Will jetzt an der Kueste entlang. Mal sehen wie es hier aussieht mit Campingplaetzen oder sogar wildcampen. Viel Hoffnung mache ich mir aber nicht, ehrlich gesagt!
Bin ja in der Toskana, wetter ist auch noch ok, bewoelkt mit sonnigen Abschnitten bei um die 18 C. Klar kein Vergleich zu Sardinien, da habe ich mich bei 21 C noch mit Sonnencreme eingeschmiert, gruesse in das verregnete Deutschland:-)

Die rund 10 Tage auf Sardinien waren eine sehr schoene Zeit, bin qausi den ganzen Norden abgefahren bis zur Ostkueste, naehe Olbia. Es ist eine Insel die man wegen ihrer natuerlichen Schoenheit und vielfalt an Landschaften immer wieder besuchen kann!

Hatte auch Zeit mir ueber so einiges Gedanken zu machen, was mich betrifft, die Lebensweise in Deutschland und allgemein ueber die Richtung im Leben! Evtl. werde ich darueber in den naechsten Tagen etwas schreiben, wie angekuendigt sollen nicht nur reine Reiseberichte entstehen sondern auch pers. Gedanken und Erkenntnisse. Habe z.b. den Tod von Robert Enke mitbekommen, und die damit verbundene grosse Anteilnahme in Deutschland. Hat mich auch sehr bewegt und mich zum nachdenken gebracht, so wie wahrscheinlich einige in Deutschland ueber die Ausloeser seines Selbstmordes.
Eines kann ich jetzt schon aus der Ferne und mit den noetigen Abstand sagen:
Wir als das Volk der Dichter und Denker habe meiner Ansicht nach genau damit ein Problem diesen "Denker" mal abzustellen und das Leben lebenswert und gluecklich zu gestalten!
Da haben uns die Italiener und auch Spanier mit Ihrer lebensfrohen Art etwas voraus, wobei da natuerlich auch nicht alles gold ist was glaenzt, aber das habe ich bisher so beobachtet.

Mehr dazu in den naechsten Tagen..

Nun das soll es fuer heute wieder gewesen sein, habe erfahren das meine Tour teilweise sehr kontrovers gesehen wird, das ist gut so, bereichert das ganze, stelle mich auch kritischen Anmerkungen.

Ich gruesse euch alle ganz herzlich
euer
O.L.

P.S. Die Kommentarfunktion ist jetzt fuer jeden offen....

Montag, 9. November 2009

Impressionen von Sardinien





Am Wochenende fegte ein Sturm ueber die Insel! War ich froh in meiner schoenen Casa zu sein, im Zelt haette es mich glatt weggeweht!
So nun die ein paar Bilder, sage ja bekanntlich mehr als Worte:-)

Bin noch bis Freitag in der Casa, kann mir bis dahin Gedanken ueber die weitere Route machen, Ideen gibt es schon.

Euer
O.L.

Samstag, 7. November 2009

Sardinien - Da bin ich!



So liebe Freunde der gepflegten Unterhaltung hier ist der neue Eintrag!! Es muss wieder schnell gehen da hier auf Sardinien die Preise im Internetpoint ganz schoen teuer sind, wie allgemein die Insel.

Aber fangen wir bei der Ueberfahrt an!! Wir sind verspaetet in Genua gestartet. Eine riesige Faehre. Um 20.30 sollten wir ablegen, es war nach 21 uhr. Da ich ja die guenstigeste Passage gebucht hatte, Deck, war ich gespannt wo ich denn schlafen wuerde. War ja meine erste FAhrt mit eine Faehre. Also meinen Schlafplatz seht ihr rechts, Deck heisst ganz einfach wer zuerst kommt hat die besten chancen auf eine gepolsterte Couch in der Bar. So eine habe ich noch ergattert, Schlafsack und das noetigste dabei. An Schlaf war aber nicht zu denken, mir sollte eine "unvergesseliche" Nacht bevorstehen! Zum einen war da die dauerbeschallung von 2 lauten Fernsehern mit italienischen Soaps und anderen Mist! Die waren gott sei dank um 0 uhr aus. Aber das Meer kann man nicht abstellen:-)
Leute wer mal die robustheit seines Magens testen will soll einfach mal eine Ueberfahrt nach Sardinien buchen. Es waren ja nur rund 9 std. Aber gegen Mitternacht hatten wir so einen schweren Seegang das sich in mir alles drehte und bewegte, analog zu dem riesigen Kahn! Haette ich echt nicht gedacht, da der Pott ja so riesig war. Auf jeden Fall ging es nach 0 uhr richtig los. Schwanken ohne ende, es machte schlaege und geraeusche das ich mir echt Gedanken machte ob ich schon mal eine Weste anziehen soll. Mir war zwar spei uebel, aber alles blieb drin, fuer die die es genau wissen wollen. Das geilste war, die paar anderen Leute in der Bar, alles Italiener, schliefen seelenruhig auf der Couch, ich glaube da haette schon das Schiff kentern muessen bevor die wach geworden waeren! Mein mitteldeutscher Magen ist halt nichts gewoehnt!

Naja irgendwie ging auch diese Nacht mit wenig schlaf vorbei und es wurde morgen. Und jetyt kommt die kuriostes Begnung meiner Reise. Damit ich ein wenig ruhe hatte ging ich in einen anderen Raum auf dem Deck. Dort war ich alleine und konnte so die Aussicht geniessen. nach einiger Zeit kommt ein junger Italiener und setzt sich an einen Tisch. Offen und neugierig wie ich bin spreche ich ihn mit einem "perfekten" Englisch an. Wir kommen ins Gespraech. Da ich noch gar keine Ahnung von Sardinien habe, wie die insel ist, wo ich unterkomme usw. frage ich ihn also ob er Sardinien kennt. Si, er war schon ein paar mal da, hat dort auch Freunde. Super sage ich, hole meine Landkarte und frage ihn was er mir empfiehlt an welcher kueste (west/ost) ich entlang fahren soll, welche landschaftliche Schoener ist usw. Da holt er auf einmal sein Handy raus und ruft seine Freunde auf Sardinien an, da die sehr gut Englisch koennen und mir bestimmt einiges erzaehlen koennen. 2 min spaeter habe ich sein handy am Ohr und hoere eine Frauenstimme die sogar deutsch spricht!! Alessandra erzaehlt mir gleich das Sie einen deutschen Mann hat und die beiden im Norden Ferienwohnung vermieten! Sie macht mir gleich ein Angebot fuer 1 woche, sie koennten mir dann einiges ueber die insel erzaehlen, Tipps geben. Ich koenne es mir uberlegen, sie gibt mir ihre buero und handynr.
Unglaublich oder, wie manchmal sich dinge entwickeln. Naja wir legen an, ich bedanke mich bei meinem itali. Freund fuer die Vermittlung und fahre von Bord. Ob ich das Angebot annehme weiss ich noch nicht, moechte spontan entscheiden, aber schon mal ein gutes gefuehl auf einer "fremden" Insel einen AP zu haben der sogar deutsch spricht.

Eigentlich wollte ich an der WEstkueste entlang, da aber Alessandra im Nordne wohnt entscheide ich mich dort an der Kueste entlang zu fahren. Nach der kurzen nacht bin ich natuerlich ziemlich fertig also schaue ich nach Campingplaetzen. Das Wetter ist super, leichte Bewoelkung aber noch angenehm war, also denke ich mir kann ich die 1. Nacht gleich campen. Vielen haben zu aber einen offenen finde ich. Ich komme noch dazu mein zelt aufzuschlagen, kochen muss ich schon im vorzelt da es anfaengt zu regnen. Um es kurz yu machen auch in dieser nacht hatte ich wenig schlafen, es kam naemlich ein kraftiges gewitter mit stark regen auf. OK das Zelt hat seine Feuertaufe bestanden! Am naechsten morgen hatte ich die faxen dicke, heute nacht will ich in einem bett mal wieder ausschlafen, sonst streikt bald mein Koerper. Also waehlte ich die nr. von Alessandra und mittags war ich dann bei ihr. Sehr nette leute. Nach kurzen Abwaegen nahm ich ihr pauschalangebot fuer 1 woche in einem kl. Ferienhaus an. Sie und ihr mann erzaehlten mir das in den na. Tagen noch 2 schlecht wetter fronten kommen sollen.

So mache ich jetzt quasi zuerst mal 1 woche urlaub auf sardinien, mit einem dach ueber den kopf. kueche ist vorhanden, so kann ich mich selbst versorgen, was ich sowieso am liebsten mache. kann entspannen die gegend erkunden, waesche waschen, ausrustung pflegen. Und mir in ruhe gedanken machen wie es weitergeht. Wolfgang der mann von A. erzaehlte mir schon das vieles natuerlich geschlossen ist, wild campen verboten ist und mir auch grund. davon abraet.
Jetzt geniesse ich zuerst mal die 1 woche, und dann sehen wir weiter. Wie schnell sich spontan und zufaellig dinge entwickeln koennen, habe ich ja gerade erst wieder erfahren!

Tja leider ist eben men akku von der digicam abgestuerzt, so bleibt es nur bei den beiden bildern, von dem sonnigen sardinien und dem wunderbaren meer bekommt ihr beim naechsten mal, damit ihr ein wenig neidisch werdet im kalten und trueben deutschland!:-)))

Ciao
O.L.

Mittwoch, 4. November 2009

Mailand - Genua!

Ich habe es geschafft. 3 Tage habe ich von Mailand aus gebraucht. Der erste Tag war herrlich, Sonnenschein so konnte ich um die 75 km abspulen. Am zweiten Tag war es dann das genaue Gegenteil. Dauerregen, nach 35 km war ich so durchgefroren das ich mir in Tortona ein Hotel nahm. Dort konnte ich regenerieren und vor allem meine Sachen trocknen. Ich war gespannt auf den nàchsten Tag?! Und siehe da mir wurde wieder ein herrlicher Sonnentag geschenkt. Jetzt wollte ich es durchziehen bis nach Genua. Herrliche Gegend, nach Tortona war der Verkehr auch nicht so arg. Durch die Ligurischen Berge ging es dann gen Tagesziel. Der Stadtverkehr in Genua machte mich noch mal fertig, 12 km bis zum Zentrum. Und dann als Tagesabschluss die Serpentinen von Genua, wer kennt sie nicht!!:-) Bis zum der JH ging es nur bergauf, das hiess dauerschieben. Gegen 18 uhr kam ich vòllig fertig endlich an. Mit einem herrlichen Ausblick ueber den Hafen bei Nacht wurde ich entschàdigt. Am Ende standen 100 km auf dem Tacho


Nun die Zeit làuft in dem kleinen internetshop. Italiener bisher sehr gastfreundlich und hilfsbereit. rund 215 km stecken mir in den Beinen. Habe mich heute noch mal in das Hostel eingemietet. Moechte nachwievor nach Sardinien. Werde jetyt nach den Abfahrtsplaenen ausschauen halten und ticket kaufen. Ausserdem benoetige ich nachwievor brennstoff fuer meinen Traniga. Spaestens auf Sardinien will ich endlich zelten. habe nun rausbekommen das hochprozentiger alkohol auch geht. Versuche es jetzt in einer Apotheke.


Bis demnaechst

arriverdci

O.L.

Samstag, 31. Oktober 2009

Aufbruch! Das Abenteuer beginnt...




Nach einer ersten Enttäuschung ist es heute wieder soweit, um 22.50 fährt mein Nachtzug von Frankfurt Richtung Mailand ab.
Ich starte heute mit mehr Erkenntnissen und einem besseren Gefühl als vor rund 4 Wochen, als ich von zuhause aus losgeradelt bin und nach 3 Tagen abbrechen musste.
Zu viel Gepäck und zu viele Gedanken im Kopf, das alles war unnötiger Ballast den ich mitschleppte.

Deshalb starte ich heute mit meinem gewählten Motto für die Tour " Weniger ist mehr"!
Weniger Gepäck, noch einmal jeden einzelnen Gegenstand angeschaut, weniger mentalen Ballast, da ich in den letzten Wochen noch einige wichtige Sachen erledigen konnte, wie z.B. diesen Blog fertigstellen.
Und vor allem weniger "Planerei" da ich mal wieder in den letzten Wochen gelernt habe, das das Leben nicht verplanbar ist und es meistens sowieso anders kommt als man "will"!
Und so möchte ich heute starten mit dem Vorsatz, von Minute zu Minute, von Stunde zu Stunde und von Tag zu Tag zu handeln und zu leben. Mich den täglichen Herausforderungen zu stellen und zu meistern. Das hört sich im Vorfeld immer so einfach und prophetisch an, mir ist aber bewusst, das mir das einiges abverlangen wird! Aber genau darum geht es ja auch zum Teil, dem nackten Leben gegenüber zu stehen mit nichts als seinem Verstand und seinem Geschick!

Allen unkenrufen zum trotz, möchte ich nachwievor im Herbst starten. Natürlich gibt es wieder eine grobe Zielvorgabe, aber letztendlich möchte ich immer mehr auf meine Intuition hören und mich treiben lassen. Schon dahin wo es im Herbst einigermaßen erträglich ist, bleibt also nur der Süden von Europa.

Von Mailand ist der große Fährhafen Genua rund 150 km entfernt, das wird wohl mein erstes Etappenziel sein. Von da aus gibt es verschiedene Möglichkeiten mit der Fähre weiterzukommen, wie Korsika, Sardinien oder Malta.

So liebe Freunde und Interessenten das war jetzt mein erster Eintrag, ich hoffe nicht der letzte:-) Den nächsten werde ich dann das erste mal von einem fremden PC in irgendeinem italienischen Internetcafe schreiben, ich hoffe von denen gibt es so viele wie man immer hört?!

Ich muss jetzt noch mal googeln, was Brennspiritus auf italienisch heisst und wo es denn zu kaufen gibt? Soviel Planung muss sein...:-)

Euer
O.L.